

Bausparverträge
In Deutschland gibt es über 29 Millionen Bausparverträge.. Doch was sind Bausparverträge, genau, wie funktionieren sie, was sind Vor- und Nachteile und für wen lohnt sich so ein Bausparvertrag? All das erfahrt ihr auf dieser Seite!
Was sind Bausparverträge ?
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Bausparen ist sogenanntes Kollektivsparen (Bauspargemeinschaft). Anhand eines Beispiels ist dies gut zu erläutern: Zehn Familien wollen ein Haus bauen und das in den nächsten 10 Jahren. In dem Falle können diese auch keinen Kredit aufnehmen. Unter diesen Bedingungen müsste jeder für sich privat sparen und 10 Jahre warten. Nun gibt es jedoch das Prinzip der Bausparkasse. Jeder Familie zahlt nun 1/10 des Hauspreises pro Jahr in einen Topf ein, welches er sich gerne kaufen möchte. Nach einem Jahr wäre so viel Geld verfügbar, um ein Haus zu finanzieren. Somit könnte sich schon eine Person den Hauskauf finanzieren. Diese Familie hört jedoch nicht auf den Topf zu zahlen, da diese bisher erst 1/10 des Geldes in den Topf geworfen hat und hat sich das Geld somit nur vorläufig geliehen (Kredit). Das restliche Geld muss die somit in den nächsten neun Jahren zurück zahlen. Im nächsten Jahr ist nun wieder genug Geld für ein zweites Haus drin und so weiter... . Nur die letzte Familie muss nun doch 10 Jahre warten. Im Schnitt hat sich die Wartezeit jedoch auf die Hälfte reduziert. Sie müssen im Schnitt nur noch 5 Jahre warten. In der Realität gibt es natürlich nicht nur 10, sondern hunderte Mitglieder und nicht jeder hat den Wunsch genau in den nächsten zehn Jahren zu kaufen oder manche lösen den Vertrag auf. Das Prinzip des hier dargestellten Beispiels bleibt jedoch gleich.
Woraus setzt er sich zusammen ?
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Bei einem Bausparvertrag habt ihr nämlich einen Sparteil (eine Phase, in der ihr den Bausparvertrag bespart) und einen Darlehnsteil (eine Phase, in der ihr ein Darlehn von der Gemeinschaft bekommen habt, welchen ihr dann zurück bezahlen müsst). Die wichtigste Kennzahl beim Abschluss eines Bausparvertrages ist die Bausparsumme. Sie ergibt sich aus dem Sparteil und Darlehnsteil. Meistens sind diese Verträge 50 zu 50 zusammengesetzt. Dieses Verhältnis kann jedoch von Bausparkasse zu Bausparkasse variieren und ändert sich auch in den verschiedenen Tarifen.
Es gibt drei Phasen, wenn ihr einen Bausparvertrag abschließt. Zunächst gibt es die Sparphase. Wenn ihr einen Bausparvertrag abgeschlossen habt, bespart ihr diesen zunächst, bis ihr die Mindestsparsumme erreicht habt. Diese sind dann die erwähnten 50 Prozent. Danach folgt die sogenannte Zuteilungsphase. Hier wird euch eure Bausparkasse anschreiben und informieren, das eurer Bauspardarlehn zur Verfügung steht. Hierzu müssen Mindestvoraussetzungen erfüllt sein. Zum Beispiel, dass ihr eine gewisse Zeit lang eingespart habt und das eurer Bausparvertrag die Mindestsparsumme erreicht hat. In der Zuteilungsphase könnt ihr euch dann entscheiden, was ihr mit dem Darlehnsangebot machen wollt. Ihr könnt das Darlehn annehmen, vertagen oder den Vertrag auflösen. Wenn ihr das Darlehn annehmt, kommt ihr in die Darlehnsphase. Ihr bekommt nun den Kredit ausgezahlt und müsst nachweisen, dass es für wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt wird. Das heißt ihr dürft das Geld nur im Kontext des Wohnens verwenden (Immobilienkauf, Immobilien renovieren, Inneneinrichtungen oder Immobilienkredite tilgen). Nach der Darlehnsphase folgt die Darlehnszurückzahlung, wo ihr jeden Monat eine gewisse Rate wieder zurück zahlt. Wichtig beim Bausparen ist, dass ihr in der Sparphase einen Zinssatz erhaltet und in der Darlehnsphase einen Zinssatz bezahlt. Beide Zinsen kennt man im vorhineien.
Vor- und Nachteile
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Einer der größten Vorteile, die auch in Verkaufsgesprächen von Bausparverträgen immer wieder angebracht wird , ist wie schon erwähnt die Zinssicherheit, die man bei Abschluss des Vertrages schon zugesichert bekommt. Ein weiterer Vorteil, sind staatliche Förderungen (Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie und die Riesterförderung). Jedoch muss man auch immer hier beachten, dass wenn es irgendwo Geld geschenkt gibt, meist auch Gegenleistungen erwartet werden. Ein weiter Vorteil ist, dass man in der Darlehnsphase zu jeder Zeit so hohe Sondertilgungen leisten könnt, wie ihr möchtet.
Die Nachteile sind, dass es in niedrigen Zinsphasen günstiger ist , seine Immobilie über einen Bankkredit zu finanzieren und man muss den Kredit nur dann in Anspruch nehmen, wenn man wirklich eine Immobile kauft. Ein weiterer Nachteil sind oft lange Wartezeiten, bis ihr in die Darlehnsphase kommt. Durch die festgeschriebenen Zinsen, wird euch auch etwas eure Flexibilität genommen. Der letzte Punkt sind die hohen Abschlusskosten. Diese liegt bei etwa 1-1,5 % gesamten Bausparsumme. Wenn ihr euch während der Sparphase also entscheidet, den Kredit nicht in Anspruch zu nehmen, ist diese Abschlussgebühr bereits gezahlt worden und ihr bekommt diese auch nicht wieder zurück.
Für wen eignet sich ein Bausparvertrag ?
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Es kann sinnvoll sein, für Menschen, die jetzt sicher wissen, dass sie in einigen Jahren sich eine Immobile kaufen wollen oder bereits eine Immobilie besitzen und diese beispielsweise renovieren wollen. Und wenn man zu der Zeit davon ausgeht, dass die Zinsrate steigen wird und es somit teurer wird, sich über die Bank zu finanzieren, kann man mithilfe eines Bausparvertrages sich die Zinssicherheit garantieren. Als reines Sparen sollten diese Verträge jedoch nicht abgeschlossen werden, da man sehr niedrige Sparzinsen hat und man eben auch noch eine Abschlussgebühr bezahlen muss, die zusätzlich noch auf den Darlehnteil anfallen.




